Seebrücke Osnabrück zur Reaktion des BMI auf die Petition „Aufnahmeprogramm für 1.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Griechenland“
Pressemitteilung: Donnerstag, den 27.2.2020
„Jetzt erst recht – wir lassen Seehofer keine Ruhe“ Seebrücke Osnabrück zur Reaktion des BMI auf die Petition „Aufnahmeprogramm für 1.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Griechenland“
Nachdem die Forderung der Seebrücke Osnabrück nach einem Aufnahmeprogramm für unbegleitete Kinder und Jugendliche aus griechischen Flüchtlingslagern am 16.1. übergeben wurde, ist letzte Woche endlich eine Antwort des Bundesinnenministeriums eingetroffen.
„Wir hatten natürlich damit gerechnet, eine sorgfältig begründete Ablehnung unserer Forderung zu erhalten“ so Renate Heise von der Seebrücke, „aber das Antwortschreiben geht zu unserem Erstaunen auf den Inhalt der Petition überhaupt nicht ein! Der Staatssekretär des BMI Stephan Mayer – bzw. sein Briefeschreiber – ergeht sich lediglich in Lobreden über die großartigen Dinge, die Deutschland schon für Geflüchtete in Griechenland getan hat. Ausgerechnet das von 2015 bis 2017 durchgeführte Relocation-Programm, das den Randstaaten Griechenland und Italien schnelle Entlastung bringen sollte und das von Deutschland über Monate boykottiert und letztendlich nur zu weniger als 40 % erfüllt worden ist, wird als Beispiel für die ‘Vorreiterrolle Deutschlands bei der Solidarität mit Griechenland‘ herausgestellt“.
Ebenso befremdlich sei der Stolz auf die Lieferung von 5.000 Stockbetten, Matratzen, Bettdecken und anderen Dingen im Wert von 1,54 Mio. Euro. Anbetracht der Wirtschaftsleistung Deutschlands und der Größe der Not seien solche bescheidenen Beiträge mehr peinlich als hilfreich. Zumal die komplette Lieferung aus unbekannten Gründen seit über zwei Monaten im Hafen von Athen lagere. „Was tatsächlich helfen würde und worum die Europäische Kommission und natürlich die griechische Regierung selbst flehentlich bitten, ist die Übernahme einer nennenswerten Zahl der Hilfsbedürftigen, insbesondere der schutzlosen Kinder, die tatsächlich vital gefährdet sind“ hebt Ingeborg Tömmel (Seebrücke Osnabrück) hervor.
Dem Brief merke man an, dass er mal so eben aus dem Handgelenk geschüttelt worden sei. Auch die Flüchtigkeitsfehler und die Stilblüten („minderjährige Kinder“) seien ein Indiz dafür. Das Beste an dem Brief sei der letzte Satz: „Für eventuelle Rückfragen stehe ich Ihnen selbstverständlich sehr gerne zur Verfügung“. „Dieses Angebot werden wir reichlich nutzen! Schon vor zwei Wochen hat das BMI über 2.200 Mails von Menschen bekommen, die Herrn Seehofer fragen, wie er seine Verweigerung von Hilfe mit seinem Gewissen vereinbaren kann“, so die Initiative. Auf ihrer Website (seebruecke-osnabrueck.de) ist der vollständige Brief von Staatssekretär Stephan Mayer sowie die Erwiderung der Seebrücke zu lesen.
Pressekontakt: Renate Heise, info@50ausidomeni.de
Website: seebruecke-osnabrueck.de
Weitere Infos: Der Antwortbrief von Stephan Mayer- BMI und das Antwortschreiben der Seebrücke darauf.
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